Schaumwein
Wie man einen guten Cava oder Champagner auswählt: Bei der Wahl eines Qualitätsschaumweins fallen Ihnen wahrscheinlich sofort zwei Wörter ein: Cava und Champagner. Die spanischen und französischen Perlen genießen, aufgrund ihrer langen Geschichte und der Beständigkeit ihrer Qualität, ein enormes Prestige. Die vorhandene Produktvielfalt erschwert die Auswahl des passenden Schaumweins. Deshalb geben wir Ihnen ein paar Tipps, mit denen es Ihnen einfacher fallen wird, einen guten Cava oder Champagner auszuwählen.
Wie kommen die Perlen in den Cava bzw. Champagner?
Sowohl Cava als auch Champagner werden nach einem Verfahren hergestellt, das als Méthode Traditionelle oder Méthode Champenoise bezeichnet wird. Der Herstellungsprozess beginnt mit der ersten Weinbereitung eines Mosts, genau wie bei einem stillen Weißwein. Die Trauben für diese erste Gärung werden jedoch etwas früher geerntet als die für einen stillen Weißwein, um sicherzustellen, dass ihr hoher Säuregehalt die Frische des Endprodukts garantiert. Sobald der Grundwein erzeugt ist, geht es im wesentlichen darum, Zucker und Hefen hinzuzufügen und in Flaschen abzufüllen, damit die zweite Gärung in der Flasche stattfindet. Während dieses Prozesses entwickeln sich die Perlen, die aus dem Fermentationsprozess selbst stammen, da der Verschluss verhindert, dass das entstandene Gas aus der Flasche entweicht. Nach der Ruhezeit im Keller werden die Flaschen einzeln degorgiert, um den Hefesatz zu entfernen; danach wird die Flasche mit Wein und evtl. etwas Zucker aufgefüllt. So werden die verschiedenen Süße Grade erhalten, die vom geringsten bis zum höchsten in der folgenden Reihenfolge reichen:
- - Brut Nature (ohne Zuckerzusatz)
- - Extra Brut (bis 6 g/l)
- - Brut (bis 12 g/l)
- - Extra Seco (Extra Trocken, zwischen 12 und 17 g/l)
- - Seco (Trocken, zwischen 17 und 32 g/l)
- - Semi Seco (Halbtrocken, zwischen 32 und 50 g/l)
- - und Dulce (Süß, mehr als 50 g/l).
Der Ausbau bei traditionellen Schaumweinen
Der Ausbau von Cava und Champagner erfolgt in den Flaschen mit der Hefe selbst (also den Sedimenten, die nach Beendigung der Gärung ausfallen). Je nach Alterungszeit wird der Cava normalerweise in Joven (ab 9 Monaten), Reserva (ab 15) und Gran Reserva (ab 30) eingeteilt. Für die höchste Cava-Stufe "Cava de Paraje Calificado" sind mindestens 36 Monate Ausbau erforderlich. Champagner hingegen muss mindestens 12 Monate mit der Hefe in Verbindung sein, um als solcher bezeichnet werden zu können, und für Jahrgangschampagner (Millésime) gelten 3 Jahre. Aber es kann auch vorkommen, dass die Zeit für Weine auf 2 bis 3 Jahre verlängert wird und für Jahrgangsweine (also solche mit besonders guten Ernten) auf 4 bis 10 Jahre.
Die Trauben von Cava und Champagner
Die Rebsorten, aus denen Cava und Champagner hergestellt werden, haben wenig miteinander gemein. Cava wird hauptsächlich aus Xarel·lo, Macabeo und Parellada hergestellt, obwohl auch Chardonnay oder Subirat Parent verwendet werden können. Für Rosé-Cavas können Monastrell, Garnacha, Trepat oder Pinot Noir eingesetzt werden. Champagner hingegen wird im Wesentlichen aus Chardonnay, Pinot Noir und Meunier hergestellt, aber es gibt auch einige, die ganz oder teilweise aus anderen historischen Sorten der Region produziert werden, aber ihre Produktion ist eher gering.
Die zwei berühmtesten Schaumregionen der Welt
Die wichtigste Herstellungsregion von Cava liegt in Katalonien, aber es gibt auch kleinere Gebiete in anderen spanischen Autonomen Regionen. Das Gebiet Penedès in unmittelbarer Nähe von Sant Sadurní d'Anoia gilt als historisches Zentrum der Cava-Produktion. Die Erzeugung von Champagner ist auf Nordfrankreich östlich von Paris konzentriert. Die Weinberge, aus denen die renommiertesten Schaumweine hervorgehen, liegen vor allem in Reims und Epernay.
Stile von Cava und Champagner und passende Gerichte
Der Stil von Cava und Champagner kann erheblich variieren, was von mehreren Faktoren abhängt. Cava wird aufgrund seines mediterranen Profils aus Weinen mit einem höheren Fruchtgehalt erzeugt, während Champagner, der in kälteren Regionen hergestellt wird, normalerweise blumiger und frischer ist. Darüber hinaus beeinflusst die Ausbauzeit das Profil des Weins sehr stark. Daher sollten man Weine mit geringerem Alter zu leichteren Gerichten servieren, aber sie eignen sich auch sehr gut als Begrüßungsgetränk, während Schaumweine mit längerer Lagerzeit zu gehaltvolleren Speisen passen: von gegartem Fleisch und Fisch bis hin zu reifem Käse. Wegen seiner Vielseitigkeit gibt es für praktisch jedes Gericht den perfekten Schaumwein, sogar für süße Speisen. Hierzu sollte man einen Champagner, einen Brut oder halbtrockenen oder sogar süßen Cava wählen.