Picolit

Die Picolit ist die vielleicht älteste Autochthone des Friauls. Es handelt sich um eine Rotweintraube, die an Kleinbeerigkeit leidet: Das heißt, dass wenige Trauben eine Reifung erlangen. Die Picolit, die wenige und kleine Früchte produziert, ist vorwiegend zur Trocknung bestimmt, was die Erträge noch weiter verringert und ihr Ansehen stetig erhöht. Bekannt seit der Römerzeit, ist sie auf dem Territorium seit dem sechzehnten Jahrhundert nachgewiesen, und im siebzehnten Jahrhundert wurde sie teuer verkauft, weil sie als die einzige europäische Alternative zur  Tokaji galt. Nach der Reblaus starb sie beinahe aus, wurde aber dank ihrer außergewöhnlichen Qualität gerettet. Die wenigen Beeren, die sich vor der Kleinbeerigkeit retten, sind sehr reich und konzentriert und bestätigen ihre Berufung zur Trocknung. Der Vorgang findet in geeigneten Räumlichkeiten statt undi normalerweise wird die Picolit Passito in Reinform gekeltert und vinifiziert; Seltener in Mischungen mit der Verduzzo, die qualitativ zuverlässiger ist. Die Weine sind stark strohgelb oder leicht bernsteinfarben, olfaktorisch komplex, mit weiten aber delikaten Düften nach Wiesenblumen, leichtem Karamell, Mandel, Pfirsich, Kastanie, und im Schluck von guter Struktur, hervorragender, eleganter Frische, mit normalerweise mäßiger Süße, vorwiegend lieblich/süffig. Charakteristisch vor allem für die Colli Orientali des Friaul, wo ihnen eine DOCG vorbehalten und sie hervorragend auf dem Cru von Rosazzo ist. Sie drückt sich auch gut trocken vinifiziert aus, ist aber generell in der Traubenmischung mit anderen internationalen oder örtlichen Sorten.