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Wein aus Apulien

Der Absatz Italiens blickt auf eine tausendjahrealte Weingeschichte zurück. Die Weine dieser Region wurden von Orazio, Plinio, Marziale und dann Friedrich II, bis hin zu Sante Lancerio und Andrea Bacci gepriesen. Dann 1919 kam die Reblaus, von der sich die Region erholte, indem sie für so viele Jahrzehnte lang, mehr an der Quantität als an der Qualität arbeitete, sodass der “Trani”, Namen der gleichnamigen apulischen Küstenstadt, einst das Mailander Gasthaus mit schlichten Weinen war, die in den Norden verschickt wurden und wie Verschnittprodukte angesehen wurden. 

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Apulien

Der Absatz Italiens blickt auf eine tausendjahrealte Weingeschichte zurück. Die Weine dieser Region wurden von Orazio, Plinio, Marziale und dann Friedrich II, bis hin zu Sante Lancerio und Andrea Bacci gepriesen. Dann 1919 kam die Reblaus, von der sich die Region erholte, indem sie für so viele Jahrzehnte lang, mehr an der Quantität als an der Qualität arbeitete, sodass der “Trani”, Namen der gleichnamigen apulischen Küstenstadt, einst das Mailander Gasthaus mit schlichten Weinen war, die in den Norden verschickt wurden und wie Verschnittprodukte angesehen wurden. 

Heute ist die Situation ganz und gar anders. Terroir, Zonen und Denominationen sind gut identifiziert und streben nach Exzellenz. In der tat, aus dieser Region stammt auch der weltberühmte Wein Primitivo di Manduria.

Zunächst einmal muss verdeutlicht werden, dass Apulien von Salento unterschieden werden muss, das südliche Gebiet gehört zur gleichen Region was die Verwaltung anbelangt, ist aber was die Kultur, die Sprache und die Önogastronomie betrifft sehr verschieden. 

In Apulien, eine vorwiegend flache Region oder mit niedrigen Hügeln, herrscht ein ganz klar mediterranes Klima, salzhaltig, trocken und warm, mit guter Bewetterung, aber es gibt oft Schirokkowinde. Der nördliche Teil Apuliens, der Gargano, wird als weniger geeignet angesehen, auch wenn in letzter Zeit auf diesen kalkigen Böden interessante Experimente bezüglich natürlichen Weinen mit den typischen regionalen Reben als Basis vorgenommen werden. Die wichtigste DOC der Zone ist San Severo, mit Weißweinen aus Bombino-Trauben – der apulische Trebbiano, eher neutral – manchmal auch perlend und Rotweine aus Montepulciano, Sangiovese, Merlot und Nero di Troia. In der westlichen Daunia sticht hingegen DOC Cacc’e mmitte di Lucera hervor, ein typisches Produkt, das aus einer Mischung aus 15-30% weißen Trauben besteht und bereits zu einem roten Most gegärt ist. Von denselben Trauben aus San Severo stammt ein weicher Cerasuolo, mit Empfindungen von Roséwein: Sein eigener Name kann übersetzt werden mit “nimm und gib”, was wahrscheinlich auf die kurze Dauer der Aufweichung auf den Schalen anspielt.

Das höher gelegene Gebiet um Bari fälllt mit dem Hinterland von Trani und Barletta zusammen, wo sich vor allem das Weingebiet Castel del Monte, die geheimnisvolle Struktur, die von Friedrich II erbaut wurde, hervorhebt. Das Gut, das seit dem dreizehnten Jahrhundert aktiv ist und sich zwischen Murge und der Adriaküste befindet, erfreut sich optimaler Winde, angenehmer Höhenlage und mineralischer, weißer Böden, von denen Blöcke entnommen wurden, um das Castel del Monte zu bauen. Außer der weißen Bombino und manchen Internationalen wie Chardonnay und Sauvignon, beeindruckt die Gegend mit dem Bombino Nero, rötliche Traube, hervorragend für fruchtige, starke und mineralische Roséweine, denen DOCG Castel del Monte Bombino Nero vorbehalten ist, und für den Nero di Troia. Als eher rustikaler, aber mächtiger, geradliniger, sehr tanninhaltiger Rotwein, perfekt zur Veredelung, drückt sich der Nero di Troia bestens in den DOCG Castel del Monte Rosso Riserva und Castel del Monte Nero di Troia Riserva aus.

In der tiefer gelegenden Gegend um Bari überlässt der Nero di Troia dem Primitivo den Vortritt. Als eine frühreife Traube erreicht die Primitivo schnell ein hohes Niveau an Zuckerkonzentration und aus diesem Grund wird sie als die repräsentativste Traube Apuliens angesehen, Land der opulenten, weichen und strukturierten Rotweinsorten, die den Beitrag zum mediterranen Klima “maximieren”. In der ganzen Region vorhanden drückt sich die Primitivo sehr gut vor allem in Gioia del Colle (Apulien) aus, wo die Höhe und das mildere Klima die Struktur etwas eindämmen und ein bisschen die Säure betonen, wodurch ihnen mehr Feinheit und Eleganz verliehen wird. Und in Manduria (Salento), wo hingegen der enge Kontakt zum Meer und das härtere Klima die Rundheit, Glycerinkonsistenz und Pseudowärme besser zum Vorschein bringen.

Zwischen Trulli und Gutshöfen, umgeben von Olivenbäumen soweit das Auge reicht, teilen sich Apulien und Salento auch einige weiße Trauben, wie die Verdeca, fruchtig und duftend, typisch für DOC Locorotondo, der Fiano Minutolo, angenehm pflanzlich und mineralisch und die Bianco d’Alessano. Zwischen Brindisi und Ostuni, an den Toren Salentos, darf man hingegen so manche bedeutende rote Rebe nicht vergessen, wie die Malvasia Nera, mit einem lieblich strukturierten und delikaten Aroma und die Susumaniello, eine Rotweinsorte, die es zu entdecken gibt, die durch ihre Rundheit und ihr gleichzeitig angenehmes Trinken verzaubert.

Salento deckt sich weitgehend mit der Provinz Lecce und ist die wunderbare Gegend, wo die vorhandene Primitivo der Negroamaro nachgibt. Intensiv und fruchtig, von guter Struktur und starkem Charakter ist die Negroamaro die Protagonistin der typischen Weine Salentos: die Roséweine. Rosé, im allgemeinen strukturiert, mit Charakter und Stärke, frisch und fruchtig ja, aber vor allem vollmundig, abgerundet, mitreißend, manchmal etwas weniger kräftig als ein Rotwein und manchmal in Holz veredelt. Überwiegend mit der Salasso -oder Lacrima - Technik hergestellte Produkte unterscheiden sich vor allem im Hinterland von Gallipoli, in Richtunga DOC Alezio. Rot vinifiziert, der Negroamaro Delizia sowohl in Reinform als auch in der Traubenmischung mit anderen typischen Reben des Territoriums, wie der Malvasia Nera oder gelegentlich der Primitivo. Auch in einer fragmentierten Weinlandschaft fällt sicherlich DOC Salice Salentino auf, auch wenn DOC Brindisi jetzt das gleiche Niveau mit interessanten Riserva Weinen aus Negroamaro in Reinform oder im Blend erreicht hat.

An Süßweinen fehlt es nicht. Der Renommierteste ist der Primitivo di Manduria Dolce Naturale DOCG: Es handelt sich um einen Spätlese Primitivo (eventuell auch sonnengetrocknet), das heißt also, die Trauben werden buchstäblich auf dem Weinberg “gegart” während sie noch an der Pflanze hängen. Es ist der Primitivo voller Kraft: süß, rund, samtig, opulent, mit weichen Tanninen. Eine unvergessliche Erfahrung. Bei den Roten können auch die apulische, weniger strukturierte Aleatico und die Malvasia Nera dem Prozess zum Trocken unterzogen werden. Was die Weißen betrifft, so ist Moscato di Trani DOC frisch und mineralisch aus weißen Muskateller Trauben, pflanzlich und verlockend der Moscatello Selvatico, opulent und karamellisiert der Fiano Passito.

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