Wein aus Pessac-Léognan AOC

Das AOC Pessac-Léognan besetzt einen der ältesten Weindistrikte des Bordeaux und dazu gehören Parzellen, die bereits auf Dokumenten erscheinen, die aus dem Jahr 1423 stammen. Ausserhalb der Hauptstadt Bordeaux gelegen, erhielt es seine Herkunftsbezeichnung 1987, als es sich vom Rest der Weinberge von Graves trennte und den Namen von zwei der berühmten Dörfer der Gegend annahm. Heute schliessen sich darin alle Grands Crus von Graves zusammen.

Seine etwa 1500 Hektar, die auf Geröll und Kieselstein mit Sand und Lehm im Unterboden gepflanzt sind, erlauben den Rotweinsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot und Malbec, sowie auch Weissweinsorten wie Sauvignon Blanc und Sémillon, einen starken Charakter zu zeigen und ihre Typizität zu definieren, den besonderen Stil der Weine von Pessac-Léognan.

In dieser Ecke von Bordeaux weisen die Böden eine höhere Konzentration an Kiesel auf als im übrigen Graves und in den hiesigen Fincen befinden sich die besten Châteaux, wie Château Pape Clément (mit über 700 Jahren Geschichte), Domaine de Chevalier und Château Haut-Brion, dem einzigen Premier Cru der Region, der in die Klassifizierung von 1855 aufgenommen wurde. In den letzten Jahren konnte sich die Region über wichtige Investitionen freuen und produziert bereits ein Viertel der Region Graves.

In Pessac-Léognan wird Rot- und Weisswein gekeltert, aber der Rotwein macht zwischen 75-80% der Produktion aus, und ist somit das Star-Produkt. Es handelt sich hierbei um Weine im ähnlichen Stil wie die aus dem Médoc, edel und von guter Struktur, mit einer intensiven Mineralität. Ihre Farbe ist ein tiefes Kirschrot, die kräftigen und komplexen Aromen sind die von wunderbar gereiften Waldfrüchten, Lakritze und Veilchen; es entwickeln sich daneben auch Noten von geröstetem Brot und andere Röstaromen. Am Gaumen zeigen sich die Rotweine von Pessac-Léognan fleischig, ausgeglichen und mit klaren Tanninen; vielleicht erreichen sie nicht ganz das Tanninskelett von Médoc, noch die bezaubernde Frucht von Saint-Émilion, aber sie sind von einer wunderbaren Finesse und schön rund, mit herrlichen Noten von Kirsche, Tabak und Schokolade, die oft einen ausgewogenen und genüsslichen Abgang begleiten. Etwas Zeit in der Flasche integriert die Tannine, sänftigt zugleich die Weine und macht sie noch komplexer.

Die wenigen Weissweine gehören zu den besten des Bordeaux, voluminös, frisch und in der Lage, wunderbar zu altern; obwohl sie in der Minderheit sind, werden sie Jahr für Jahr besser und gewinnen an Beliebtheit. Sie werden normalerweise im Fass vergoren und mit einer besonderen Mazertation hergestellt, wobei man die Aromen verstärken möchte; sie werden hauptsächlich aus Sauvignon Blanc produziert, sogar sortenrein. Ihre manchmal fast tropische Frucht wird mit Zeit in der Flasche wunderbar zart; die blassen und leuchtenden Töne ihrer Jugend verwandeln sich über die Zeit in Goldtöne. Das Bouquet ist konzentriert, persönlich und sehr ausgewogen. Die Sémillon-Traube verleiht Körper und dank eines neutraleren Aromas nimmt sie das Holz besser auf; die Sauvignon-Traube beschert uns die Lebendigkeit und Frucht; das Gesamtbild ist cremig, frisch und von einem ausgezeichneten Gleichgewicht.