Pizza und Wein
Jede Pizza hat ihren Wein. Klar, aber welchen? Hier ist unser definitiver Guide!
Welcher Wein? Das kommt darauf an!
Holzofen oder Elektroherd? Weißmehl oder Vollkorn? Rot oder weiß? Nur Sauerteig? Und wie viel Zeit braucht er zum Aufgehen? 12, 24, 72?
Die fast unmöglich zu beantwortende Frage bezüglich der Pizza ist eine andere: Was passt dazu? Schließen wir mit dem Klischee ab: Zur Pizza passt nicht nur Bier, sondern auch Wein ... sogar noch besser! Auch wenn der Teig das Aroma beeinflussen kann, entscheidet zweifellos die Würze welcher der beste Wein ist, den man zur Pizza aufmachen sollte.
Allgemeine Regeln? Wenige. Was man mit der Pizza kombinieren sollte, ist wie das, was man zum Teig kombinieren sollte: Trotz der delikaten, süßen Note des Teiges möchtest du es etwas mitreißender, rustikaler, hydratisierter, trockener. Und genau das ist es, was die richtige Kombination ausmacht. Wenn es nach uns geht, empfehlen wir euch Paarungen mit italienischen Weinen mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Weine, die gut zu Pizza passen, auch was den Preis anbelangt. Denn es gibt keine Pizza, die mit dem richtigen Wein, nicht zur Gourmet Pizza wird.
Das ist eine lange Geschichte
Ja, denn die moderne Pizza, zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert in Neapel entstanden, ist weit gekommen! Als bei allen beliebtes Essen hat sie selbst die feinsten Gaumen erobert, sodass ihre heute berühmteste Version die Margherita ist, die ihren Namen 1889 erhielt, als der Pizzabäcker Raffaele Esposito sie der Königin Italiens, Margherita, widmete und sie in den drei Farben Italiens machte.
Heute ist die Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und die neapolitanische Pizza durch eine Regelung zur Herstellung geschützt, die ein für alle Mal festlegt, dass dieses Meisterwerk der Gastronomie ausschließlich italienischen Ursprungs ist. "Pizza" ist heute das bekannteste und am meisten gesagte italienische Wort auf der Welt.
Die Rote
Die Klassische. Margherita. Das heißt Öl, Tomatensoße und Mozzarella, noch besser Büffelmozzarella aus Kampanien. Dann fügt man hinzu, was man will, vom Parmaschinken bis hin zu frischem Oktopus. Ein Stück italienische Geschichte und Kreativität, als UNESCO-Welterbe geschützt. Der Weißwein ist schwach (falls es nicht gerade eine Marinara ist, die leichter ist), der Rotwein zu stark. Ein Must? Euer Lieblingsrosé ... oder der, den wir euch vorschlagen!
Wir empfehlen: Einen Chiaretto vom Gardasee oder einen Rosé vom Ätna, oder, wenn die Pizza etwas herzhafter und schmackhafter ist, einen Cerasuolo d'Abruzzo, einen Rosé aus dem Salento oder einen schönen Rosé aus der Toskana. Auch ein Lambrusco Classico, also jung und fruchtig, ist das Richtige für Sie.
Lust auf einen Roten? Wenn eure Pizza bereits gut gewürzt bzw etwas scharf ist, oder wenn sie mit einer besonders schmackhaften Soße, bzw mit gesalzenen Sardellen ist, kann das die beste Wahl sein! Wählen wir jedoch einen Rotwein mit schönen Aromen, dynamisch, jung, und nicht allzu strukturiert.
Wir empfehlen: Toskanische Rotweine aus Bolgheri und dem Chianti, ausschließlich in Stahl gereift, oder Piemonteser aus Tafeltrauben wie Barbera und Dolcetto. Junge Sangiovese und Nebbiolo wie der Morellino, aber auch autochthone Rotweine aus dem Süden, die duftend und sommerlich sind: Nero d'Avola, Gaglioppo, Negroamaro... probieren sollten Sie die angespannten und dynamischen Rotweine des Nordostens, dazu gehört auch ein schöner Pinot Nero, jedoch kein Riserva.
Die Weiße
Das ist die klassische Pizza mit Käse. Im Allgemeinen ohne Tomaten. Die Besten sind eine gute Mischung. Es gibt die mit vier verschiedenen Käsesorten, oder mit Gorgonzola. Auf jeden Fall auch echt herzhafte Käsesorten mit starkem Geschmack.
Probieren wir sie mit einem veredelten Weißwein, stark und strukturiert, aber auch frisch, denn er entfettet etwas und löscht den Durst. Glaubt man den Experimentierfreudigen, so schreien herzhafte und üppige Zutaten wie Kartoffeln oder Luganega-Wurst sogar förmlich nach den auf den Schalen leicht aufgeweichten und auf der eigenen Hefe veredelten Weißweinen. Gleichzeitig wird das ausgeprägte Aroma der Zutaten wie Pilze, oder die Fettigkeit wie zum Beispiel von Schmalz oder Speck ausgeglichen.
Wir empfehlen: Toskanische Weißweine, die mehr Zeit auf den Gärstoffen oder in Holz reifen, oder autochthone Weißweine aus verschiedenen Teilen Italiens mit natürlicher Struktur oder kraftvollem Aroma, aber gleichzeitig entschiedener Säure, wie Fiano, Verdicchio, Garganega, Pecorino, Friulano, Ribolla, Trebbiano Abruzzese, insbesondere Riserva oder Superiore. Hervorragend sind die kräftigeren Chardonnay, auch die des Südens. Sehr gut passt, wenn die Pizza sehr intensiv im Duft und herzhaft am Gaumen ist, auch ein schöner Gewürztraminer, weich und aromatisch, oder man verlässt sich auf die imponente Struktur eines Pinot Grigio.
Wenn es besonders fettig ist, möglicherweise aufgrund von Burrata oder viel Käse, der Fäden zieht, ist auch ein Perlwein von mittlerer Veredelung etwas für euch. Nur Gorgonzola? Keine Angst: Ein schön weicher und mediterraner Rotwein steht euch bei, man kann dazu auch eine etwas kräftigere Struktur probieren!
Wir empfehlen: Sekt Metodo Charmat Lungo oder Metodo Classico, aber mit kurzer Veredelung auf den Gärstoffen. Ein Fiano di Avellino wird zu allem ideal passen, was die Gegend zu bieten hat. Im Falle eines intensiven Gorgonzola, die typischen weichen Rotweine und etwas Rustikalität aus dem Süden: Montepulciano, Aglianico, Primitivo, aber auch Syrah, Lagrein, Refosco können aufgrund ihrer Weichheit und Eleganz begeistern, ohne einen zu übertriebenen Körper zu haben.
Die Gelbe
Vegan? Wir nennen sie lieber die "Gelbe". Auch weil zu ihr, obwohl sie vorwiegend mit Gemüse belegt ist, etwas Mozzarella oder Caciottina passt. Von Zucchini bis Tomaten, von Anchovis bis zu grüner Soße. Es ist für jeden Geschmack was mit dabei. Aber es gibt trotz der Würze einen gemeinsamen Nenner: Mit einem Weißwein, gerne auch angespannt und frisch, kann man nichts falsch machen. Die ein oder andere angenehme, aromatische, mediterrane Note wird ideal sein, wenn auf der Pizza auch Fisch ist, zum Beispiel der Klassiker mit Thunfisch, oder vielleicht gebratener Tintenfisch: Fantastisch!
Wir empfehlen: Subtile, frische und elegante Weißweine in einer jungen Version, aus ausschließlich Stahltanks und aus dem Jahrgang. Verdicchio, Garganega, Cortese, Vernaccia di San Gimignano, Grillo, Lugana, Orvieto und die duftendsten Arneis, Insolia, Vermentino, Erbaluce, Falanghina, aber auch Pinot Bianco und Sylvaner.
Wenn du einfach nicht auf einen Perlwein verzichten magst, der den Mund vielleicht vom scharfen Aroma einer geschmorten Zwiebel befreit, ist ein Wein mit schönen Aromen und fröhlicher Frische das Richtige.
Wir empfehlen: Alle jungen Metodo Charmat Weine, die blumig und fruchtig sind, wie der Prosecco, noch besser wenn es ein Brut ist, aber auch Pas Dosé oder Extrabrut.
Gourmet?
Was ist eine Gourmet-Pizza? Sicherlich eine Mode. Die schicke Pizza mit erlesenen Zutaten, die teuer sind und sich in Szene setzen. Aber für uns bleibt die Pizza das Edelste an Street Food, das Edelste des populären italienischen Essens. Unsere Gourmet-Pizza ist die Klassische, einfach und unverfälscht, die die besten Produkte der Gegend wählt und sie den kreativen Händen des Pizzabäckers anvertraut: Das ist unsere meisterhafte Lieblingspizza!
Ihr könnt nicht auf eine Pizza mit Wildlachs und blauen Garnelen von Neukaledonien, Hummersoße, Limette und gehobeltem weißem Trüffel und zehn jahrealtem, historischem Bitto verzichten? In diesem Fall empfehlen wir euch, bei Tisch nicht sparsam zu sein und einen großen Sekt Metodo Classico aufzumachen. Es hängt von der Pizza ab ob Weißwein, Blanc de Noirs oder Rosé, mittelmäßige oder lange Veredelung, je nach Komplexität oder Intensität der Rohstoffe, ob mit oder ohne Tomaten. Und wenn, dann sollte es Pachino IGP, von Hand im Mörser gestampft, sein!