Gambero Rosso: die renommierten "Tre bicchieri" 2021
Eine Vorschau auf die vom wichtigsten italienischen Weinführer prämierten Vorzüglichkeiten
1986 als önogastronomische Ergänzung der italienischen Zeitung il manifesto entstanden, ist der Gambero Rosso heute der etablierteste Verlag in der Branche. Zahlreich in ganz Italien vertreten, hat er die Città del Gusto di Roma ins Leben gerufen, woraus die Slow Food - Bewegung entstanden ist. In jährlichen Veröffentlichungen, die äußerst einflussreich sind, werden Restaurants, Pizzerien, Eisdielen und natürlich Weine bewertet. Der Weinführer Vini d'Italia wird heute nicht nur auf italienisch, sondern ebenso in den Sprachen Englisch, Deutsch, Japanisch und Chinesisch veröffentlicht, und bewertet jedes Jahr circa 20000 Weine und mehr als 2500 Weinkeller, und wird als der Einflussreichste, auch auf internationalem Niveau, angesehen.
Die Verkoster des Gambero Rosso bedienen sich schon immer eines behändigen, grafischen Systems für die Bewertung, indem sie den Weinen als höchse Punktzahl ein Symbol von drei roten Gläsern zuteilen. Die Weine, die sich gut ausdrücken, aber nicht auf gleichem Niveau wie die anderen sind, erhalten ein oder zwei Gläser. Der unabhängige, selektive und ganz und gar nicht großzügige Führer teilt die Verkostungen nach Regionen auf und vergibt die drei Gläser je nach Vorzüglichkeit, die in strengen, blinden Degustationen bestätigt werden muss. Unter diesen Meistern des italienischen Weins werden auch einige Spitzen-Weine in bestimmten Kategorien ausgewählt: der beste Rotwein, der beste Weißwein und so weiter bis zum Wein und Winzer des Jahres.
Der Norden... nicht nur das Piemont
Es gibt sie vorwiegend im Piemont, aber die Nebbiolo überrascht auch andernorts. Der Erbaluce und die Barbera sorgen für große Zufriedenheit. Sie stürmen die Weißwein-Regionen, alllen voran das Friaul und Südtirol, natürlich. Tolle Auszeichnungen in der Lombardei für die Perlweine aus Oltrepò Pavese, das es teilweise noch zu entdecken gibt. Besonders erwähnenswert ist Venetien, das nicht nur mit dem Amarone Erfolg hat, sondern auch mit so manchem wunderbaren Prosecco für wahre Kenner (zu wirklich konkurrenzfähigen Preisen!). In Ligurien ist Lunae die großartige Bestätigung.
Zentralitalien: Galaxie Toskana
Die legendärste Region des italienischen Weines stellt ihre ganze Pracht unter Beweis, mit wunderbaren Jahrgängen, die den Chianti, den Brunello und viele Supertuscan an die Spitze gebracht haben. Die Emilia überrascht uns mit vielen Tre Bicchieri für den Lambrusco, was bedeutet, dass sich dieser immer mehr in Richtung Qualität orientiert: Probieren Sie ihn! Kleine Perlen aus den Marken, mit dem außergewöhnlichen und unglaublich günstigen Verdicchio di Collestefano, ein biologischer Meister zu einem niedrigen Preis. Umbrien und das Latium bescheren weitere seltene Schätze, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Das "Labor" im Süden
Der Süden drückt sich nicht auf eine einheitliche Weise aus, aber wenn er es tut, dann regnet es Tre Bicchieri. Das ist der Fall in den Abruzzen, wo es die meisten Auszeichnungen für alle typischen Reben der Region gibt, von der Trebbiano über die Pecorino bis hin zur Montepulciano. Kampanien überzeugt als Weißweinhersteller, mit schönen Überraschungen von Seiten der Falanghina: Eine Traube, die es mittlerweile aufzuwerten gilt. Neues auch aus Apulien, wo Verdeca und Susumaniello immer mehr die üblichen Primitivo und Negroamaro verdrängen. Von den Inseln hingegen kommt die Bestätigung: Die großen sardischen Rotweine, und aus Sizilien, die des Ätnas, immer mit dabei der Ben Ryé, der Passito aus Pantelleria "beansprucht" inzwischen die drei Gläser für sich.