Cavas – Schaumweine aus Spanien
Woher kommt der Name Cava?
Bis zum Jahr 1972 wurden die Schaumweine aus Spanien allgemein Champán genannt, als direkte Übersetzung des französischen Originalbegriffs: Champagne. Die Französische Gesetzgebung untersagte zum Schutz der eigenen Weinproduktion die Verwendung des Begriffs samt seiner Übersetzungen für Schaumweine, die nicht den Anforderungen der geschützten Herkunftsbezeichnung AOC Champagne erfüllen.
Der Begriff Cava taucht bereits in früheren offiziellen Dokumenten über die Herstellung von Schaumwein auf und bezeichnet eine unterirdische Bodega. Also wurde dieser Name fortan für traditionell gekelterte Schaumweine aus Spanien benutzt und später auch für die aus anderen spanischsprachigen Ländern wie z. B. Argentinien und Chile. 1972 wurde der Kontrollrat (Consejo Regulador) der DO Cava gegründet und es wurden die ersten Vorschriften und Schutzmaßnahmen formuliert.
Fallen alle Cavas unter die DO Cava?
Nein. Die DO Cava ist zwar immer noch die größte Herkunftsbezeichnung für Schaumweine in Spanien, aber nicht alle spanischen Schaumweine gehören dazu. Es gibt Cavas die z. B. zur DO Penedès gehören (unter der Marke Clàssic Penedès), zur DOCa Rioja oder zur DO Rías Baixas. Ebenso gibt es zahlreiche sehr berühmte und angesehene Schaumweine ohne geschützte Herkunftsbezeichnung.
Raventós i Blanc war einer der ersten namhaften Hersteller, der die DO Cava verließ (2012), um unter einer eigenen Herkunftsbezeichnung zu produzieren, die allerdings bis heute noch um offizielle Anerkennung kämpft: Conca del Riu Anoia, im Nordosten des Penedès. In der gleichen Region Kataloniens traten 2017 elf Bodegas aus der DO Cava aus und gründeten als Hersteller hochwertiger Schaumweine im Herzen des Penedès die Kollektivmarke Corpinnat. Zwei große Namen finden sich darunter: Recaredo und Gramona.
Die DO Cava umfasst ein sehr weites Gebiet. Die Produktion verteilt sich über einen großen Teil der Halbinsel und die fehlende Bindung an ein bestimmtes Terroir wurde immer wieder von Kritikern beanstandet. Als die Grenzen 1986 festgelegt wurden, umfasste die DO Cava hauptsächlich das Gebiet um Sant Sadurní aber auch andere, weiter entfernte Orte Kataloniens und sogar Ortschaften in entlegenen Regionen wie Aragonien, La Rioja, Navarra, das Baskenland, die Valencianische Gemeinschaft oder Extremadura. Um die Herkunft der Weine genauer bestimmen zu können, wurden 2021 für die DO Cava vier große Gebiete festgelegt: Comtats de Barcelona (wiederum in fünf Unterzonen unterteilt: Valls d'Anoia-Foix, Serra de Mar, Conca del Gaià, Serra de Prades, Pla de Ponent), Valle del Ebro (mit zwei Unterzonen: Alto Ebro und Valle del Cierzo), Viñedos de Almendralejo und Zona de Levante.
Die DO Penedès schuf 2014 ihre eigene Marke für Schaumweine: Clàssic Penedès, darunter so namhafte Hersteller wie Loxarel. Die DO Rías Baixas hatte bereits zuvor (2009) ein eigenes Label für Qualitätsschaumweine ins Leben gerufen und eines der jüngsten ist das der DOCa Rioja: Método Tradicional. Immer mehr Herkunftsbezeichnungen auf der spanischen Halbinsel gehen dazu über, die Produktion von Schaumweinen in ihrem Gebiet offiziell zu erlauben und zu regulieren. Nutzen Sie unsere Filterfunktion und lernen Sie die produktivsten Regionen und ihre Besonderheiten kennen.
Welche Cavas haben das beste Preis-Leistung-Verhältnis?
Die Einstiegsweine der renommiertesten Hersteller sind immer eine gute Option, aber es gibt auch einige kleinere Hersteller, die sehr sorgfältig vinifizierte Qualitätsschaumweine anbieten. In einem Preissegment um die 10 € hat man die Wahl zwischen einem Vall Dolina Reserva oder einem Mas Candí Brut Nature; von 12 bis 15 € liegt man mit dem Raventós i Blanc Blanc de Blancs oder dem Colet Tradicional immer richtig. In der Preisspanne von 15 bis 18 € der Gran Reserva von Agustí Torelló Mata oder der Refugi von Loxarel. Und für rund 20 € gibt es den Gramona Imperial, den Recaredo Terrers oder den Titiana Brut Nature von Parxet.
Was sind die besten Cavas außerhalb von Katalonien?
Will man sich ein Bild über die Schaumweine aus den Terroirs weitab vom Mittelmeer machen, so ist man bei Bodegas Bilbaínas und Bodegas Muga gut aufgehoben: Viña Pomal Brut Reserva auf Basis von Garnacha und Conde de Haro Brut auf der Basis von Viura und Malvasía. Beide fallen noch unter die DO Cava und nicht unter die DOCa Rioja. Hervorragend auch jeder beliebige Tantum Ergo von Bodegas Hispano-Suizas. Dieser Wein reift am Mittelmeer, jedoch viel weiter südlich, im valencianischen Inland. Er wird aus den französischen Trauben Pinot Noir und Chardonnay gekeltert. Im Baskenland gibt es einen hervorragenden Schaumwein mit salzigen Noten, der – ohne einer geschützten Herkunftsbezeichnung anzugehören – die Handschrift von Artadi trägt: Izar-Leku, aus den Sorten Txakolí, Hondarribi Zuri und Hondarribi Belza.
Was versteht man unter der Méthode Ancestrale?
Die Ancestral-Schaumweine sind keine Cavas im klassischen Sinne, da sie nicht zweimal gären, sondern nur einmal. Außerdem handelt es sich um Naturweine, die ohne Zucker- oder Hefezusatz auskommen. Wir verwenden den Begriff Cava nur deshalb, weil so für gewöhnlich alle in Spanien und besonders in Katalonien produzierte Schaumweine bezeichnet werden. Ancestral-Schaumweine werden in der Weinregion Penedès und in anderen Gegenden Kataloniens oder Spaniens gekeltert. Es handelt sich vor allem um Hersteller, die sich dem biodynamischen Anbau verschrieben haben oder um Verfechter von Naturweinen; auch im französischen Languedoc unter der AOC Limoux Méthode Ancestrale. Besuchen Sie unsere Sektion der Ancestral-Schaumweine und entdecken Sie eine ganz neue Welt!
Was ist der Unterschied zwischen Cava und Champagner?
Beginnen wir mit den Gemeinsamkeiten: sowohl Cava als auch Champagner wird durch Flaschengärung gewonnen, auch Méthode Traditionelle oder Champagnermethode genannt. Die italienischen Schaumweine der lombardischen Appellation Franciacorta oder Trento, wahre Bergeweine, werden ebenfalls in Flaschengärung hergestellt. Eine weitere bekannte Methode ist das Tankgärverfahren, das auch als Charmat oder Martinotti bezeichnet wird.Hier finden auch zwei Gärungen statt, allerdings vergärt der Wein bei der zweiten Gärung in Drucktanks und nicht in Flaschen.
Betrachtet man nun die Unterschiede, kann man verallgemeinernd sagen, dass die meisten Cavas Jahrgangsweine sind und aus weißen Trauben als Brut Nature gekeltert werden. Die meisten Champagner dagegen mischen unterschiedliche Jahrgänge sowie weiße und rote Sorten und sind in der Regel Brut.
Welche Rebsorten werden bei der Herstellung von Cava verarbeitet?
Die weißen Cavas werden meist aus einem klassischen Verschnitt der im Penedès heimischen Rebsorten Xarel·lo, Macabeo und Parellada vinifiziert, in ganz unterschiedlichen Proportionen. Auch Chardonnay findet häufig Verwendung. In anderen Regionen begegnen wir den einheimischen Sorten der jeweiligen Gebiete: Albariño, Verdejo, Viura ...
Rosé-Cavas werden meist aus der französischen Sorte Pinot Noir gewonnen, durchaus aber auch aus den autochthonen Sorten des Penedès: Trepat, Garnacha und Monastrell. Zwei so empfehlenswerte wie auch außergewöhnliche Cavas sind Colet Assemblage und Raventós i Blanc De Nit. Hier scheiden sich die Geister, ob es sich um Weiß- oder Rosé-Weine handelt, denn der erste ist ein Verschnitt aus Chardonnay und Pinot Noir und der zweite aus Macabeo, Xarel·lo, Parellada und Monastrell.
Was ist ein Blanc de Blanc? Und ein Blanc de Noir?
Mit Blanc de Blancs und Blanc de Noirs bezeichnet man zwei unterschiedliche Arten von Schaumweinen je nachdem, ob rote oder weiße Trauben verwendet werden. Ein Blanc de Blancs ist ein weißer Schaumwein, der aus weißen Trauben gekeltert wird, während ein Blanc de Noirs zwar ebenfalls weiß ist, aber aus roten Trauben gekeltert wird. Mit diesen Begriffen wird meist Champagner beschrieben, obwohl sie inzwischen auch in der Welt des Cava Einzug gehalten haben. Da die meisten Schaumweine in Spanien aus weißem Trauben gekeltert werden (Macabeo, Xarel·lo, Parellada, Chardonnay, Albariño, Verdejo ...), liegt die Vermutung nahe, dass die Bezeichnung eine eher kommerzielle als technische Bedeutung hat. Für gewöhnlich verbindet man ein Blanc de Blanc mit einem hochwertigeren und eleganteren Produkt und einen Blanc de Noir mit einem eher „weinigen“ Schaumwein: weniger Säure, komplexer und körperreicher.
Was sagt das Degorgierdatum aus?
Das Degorgierdatum ist der Zeitpunkt, an dem der Reifeprozess abgeschlossen ist und der Schaumwein vermarktet werden kann. Bei diesem Prozess wird das Hefelager, das sich beim Rütteln im Flaschenhals abgesetzt hat, entfernt. Die fehlende Flüssigkeit ersetzt man mit einer ähnlichen Menge des gleichen Weins oder mit einem als Versanddosage bezeichneten Gemisch. Je nach Zuckergehalt der Versanddosage, wird der Cava als Extra Brut, Brut, Semiseco oder Dulce bezeichnet. Brut Nature hingegen ist der Cava in seiner Reinform, also ganz ohne zusätzlichen Zucker. Einige Herkunftsbezeichnungen schreiben vor, auf dem Rückenetikett nicht nur das Datum der Lese, sondern auch Monat und Jahr des Degorgierzeitpunkts anzugeben.
Wie lange kann ich eine Flasche Cava lagern?
Für gewöhnlich wird empfohlen, einen jungen Schaumwein innerhalb von einem bis eineinhalb Jahren ab Degorgierdatum zu öffnen. Weine mit einer Reifezeit über einem Jahr, also Reserva-Weine, können 2 bis 3 Jahre gelagert werden. Noch länger gereift sind sie 4, 5 oder 6 Jahre lagerungsfähig.
Wie öffne ich eine Flasche Cava richtig?
Entfernen Sie zunächst die Kapsel und lösen oder entfernen Sie das Drahtgestell (je nach Vorliebe). Neigen Sie dann die Flasche in einem 45°-Winkel und halten Sie den Korken mit dem Daumen fest, damit er nicht herausschießt. Drehen Sie die Flasche um den Korken, bis er mühelos nachgibt. Belassen Sie die Flasche nach dem Öffnen einen Moment in dieser Neigung. So kann sich der Innendruck stabilisieren und die Flasche schäumt nicht über.
Was ist die richtige Trinktemperatur für Cava?
Cavas wollen kalt getrunken werden, aber niemals gefroren! Die perfekte Trinktemperatur hat ein junger Cava bei 5 ° bis 8 °C und ein reiferer Cava bei 8 ° bis 10 °C. Am besten stellen Sie Ihren Cava am Vortag in den Kühlschrank. So wird er langsam und gleichmäßig auf die optimale Temperatur heruntergekühlt. Nach dem Servieren in einem Eiskühler mit Wasser, Eiswürfeln und ein wenig Salz kühl halten. Servieren Sie immer langsam und halten Sie das Glas leicht geneigt, sodass der Cava langsam ins Glas fließen kann. Damit verhindern Sie, dass das Glas überschäumt. Füllen Sie das Glas nicht voll, sondern schenken Sie lieber hin und wieder nach, damit der Cava immer seine optimale Temperatur behält.
Was sind die richtigen Gläser für Cava?
Um das Prickeln im Glas richtig zu genießen, serviert man Cava, wie auch Champagner, am besten in Sektflöten. Die geradwandige Sektflöte potenziert die Säure und Frische und empfiehlt sich für jüngere Cavas.
Für reifere und komplexere Cavas eignen sich Sekttulpen besser. Durch den gewölbten Glaskörper verbleibt die Kohlensäure zwar weniger lange, allerdings verhindert die enge Öffnung, dass sie sich zu schnell verflüchtigt. Die bauchige Form reduziert das Prickeln und die aromatische Wirkung des Weins kann sich besser entfalten.
Wann und zu was trinkt man Cava?
Cava kann zu jedem Zeitpunkt getrunken werden und ist bei Tisch sehr vielseitig. Vor allem für die trockenen Brut Nature oder Brut gibt es unzählige kulinarischen Kombinationsmöglichkeiten, ganz egal ob rosé oder weiß. Leichtere Cavas eignen sich besonders gut als Aperitif: Versuchen Sie es mit dem Vall Dolina Reserva oder dem Clos Lentiscus Greco di Subur. Körperreichere Cavas dagegen passen hervorragend zu Fisch-Fleisch-Kombinationen, Reisgerichten, Meeresfrüchten und Käse. Zum Nachtisch geht nichts über einen süßen Cava. Für anspruchsvollere Gerichte empfiehlt sich ein Reserva oder Gran Reserva mit feiner Perlung und komplexeren Aromen. Bestimmt finden auch Sie Ihren Favoriten unter diesen hier: Recaredo Terrers, Leopardi von Llopart und Gramona Imperial. Und für das ganz edle Abendessen ist noch Luft nach oben: Wahre Köstlichkeiten!
Wie lagert man eine Flasche Cava richtig?
Die Fachwelt ist sich bis heute nicht einig, ob es besser ist, Schaumweine horizontal oder vertikal zu lagern. Wenn Sie die Flasche bald öffnen, empfehlen wir eine aufrechte Lagerung, wenn möglich im Kühlschrank. Ansonsten horizontal, wie auch alle anderen Weine. Worüber allerdings sehr wohl Einigkeit herrscht, sind Temperatur und Feuchtigkeit, vor allem dass diese konstant sein sollten. Die optimale Lagertemperatur liegt bei etwa 14 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 %, damit der Korken die richtige Feuchtigkeit behält. Darüber hinaus sollten die Flaschen Dunkel gelagert werden und keinem Lärm oder Vibrationen ausgesetzt sein.
Was ist ein Cava de Enoteca?
Die Cavas de Enoteca sind sehr lang gelagerte Reserva-Weine aus den allerbesten Jahrgängen. Es werden nur kleine Mengen gekeltert, die extrem lange in den Kellern reifen: die besten lagern zehn oder mehr Jahre. Diese Schaumweine reifen viele Jahre auf der Hefe, was ihnen eine sehr subtile Komplexität verleiht. Es sind sehr noble Weine, hervorragende Cavas, die sich mit den besten Schaumweinen der Welt messen können. Überzeugen Sie sich selbst und probieren Sie einen der beiden Gramona: den Enoteca Brut oder den Enoteca Brut Nature.
Welche Cavas kann man am besten verschenken?
Für ein bescheidenes Budget ist der Blanc de Blanc oder der De Nit von Raventós i Blanc eine ausgezeichnete Wahl zum Verschenken: elegante Weine von innen und von außen! Wenn man nach etwas Originellerem Ausschau hält, so bieten sich der Rosat Barrica von Carles Andreu oder der Torelló 225 an. Sie kommen nicht nur gut an, sondern überraschen: ein Rosé-Cava und ein weißer Cava, beide im Barrique gereift und in einer stilvollen Flasche präsentiert. In der Spitzenklasse finden sich so edle und einzigartige Tropfen wie der Reserva Particular von Recaredo, der Celler Batlle von Gramona oder der Mas Via von Mestres.